Preisträger 2015

Mausklick-Gemeinschaft Wolfschlugen e.V. erhält Werner-Weinmann-Preis

In der Aula der Grundschule Wolfschlugen wurde am 22. März 2015 „Mausklick-Gemeinschaft Wolfschlugen e.V.“ für seine Leistungen im bürgerschaftlichen Engagement ausgezeichnet. Dotiert ist der Preis mit 1000 Euro. Festredner der diesjährigen Preisverleihung, Dr. Nils Schmid, der nicht nur stellvertretender Ministerpräsident, Minister für Finanzen und Wirtschaft, sondern zudem auch Mitglied im Stiftungsrat der Werner-Weinmann-Stiftung ist, brachte es auf den Punkt: “Baden-Württemberg ist das Ehrenamtsland schlechthin, mit einem Anteil von 40% der Bürger, die sich freiwillig und unentgeltlich engagieren. Damit leisten Ehrenamtliche hier im Land, wie der Verein „Mausklick-Gemeinschaft Wolfschlugen e.V.“ eindrucksvoll zeigt, wichtige und nicht zu ersetzende Arbeit, die die gesamte Gesellschaft stärkt.“ 

Der Vorsitzende der Werner-Weinmann-Stiftung, der Nürtinger SPD-Bundestagsabgeordnete Rainer Arnold hob in seiner Begrüßung hervor, dass die Digitalisierung unser Leben verändert habe, sei es in der Freizeit oder im Arbeitsleben. „Sorgen macht mir dabei nicht die junge Generation, die schon selbstverständlich damit umgeht, sondern die Älteren, die beispielsweise keinen Enkel haben, der ihnen hilft“, so Arnold. Hier müsse dafür Sorge getragen werden, dass keine Ausgrenzung stattfinde, digitale Bildung sei enorm wichtig. Daher gebührt besondere Anerkennung und Dank dem diesjährigen Preisträger, der hier wertvolle Unterstützung leiste. Es zeichne sich aus, dass sowohl der Gemeinderat als auch der Bürgermeister von Wolfschlugen sich für eine gute digitale Infrastruktur einsetze, meinte der Bundestagsabgeordnete.

Matthias Ruckh, Bürgermeister von Wolfschlugen, war stolz und dankbar, dass „Mausklick-Gemeinschaft Wolfschlugen e.V.“ dieses Jahr von der Werner-Weinmann-Stiftung ausgezeichnet wurde. Ruckh ist nicht nur Gründungsmitglied des Preisträgers, sondern auch 2. Vorsitzender und betonte, dass ein herausragendes Merkmal des Vereins sei, dass Generationen miteinander verbunden würden, indem unter anderem Realschüler den Kursteilnehmern mit Rat und Tat zur Seite stünden.

Norbert Winkler, Vorsitzender der „Mausklick-Gemeinschaft Wolfschlugen e.V.“, erzählte von der ältesten Kursteilnehmerin, die 83 Jahre jung war und nun bereits ihre Bankgeschäfte online erledige. Man sei nie zu alt, die digitale Welt zu nutzen, so Winkler. Über 800 Personen hatten bisher von den Angeboten des Vereins profitiert. Der Verein hilft Bürgerinnen und Bürgern beim Zugang zu den Neuen Medien, bietet ihnen eine ihren Bedürfnissen angepasste Weiterbildung an. Computer- und Kommunikationstechnologie, Internet und verwandte Medien, wie Telefon und Fernsehen werden den Teilnehmern aktiv und praktisch näher gebracht.  

Eine riesen Chance in Baden-Württemberg sei die Digitalisierung der Wirtschaft, die sogenannte Industrie 4.0 bei der es darum ginge, die digitale Infrastruktur mit der industriellen Produktion zu verbinden und auszubauen, so der Festredner Dr. Nils Schmid. Dabei seien intelligent vernetzte Produktionssysteme, die im Internet miteinander kommunizieren in den Fabriken notwendig, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. Dies werde aber nur im Zusammenspiel von Technik, Organisation und Menschen gelingen, denn die Mitarbeiter blieben die zentralen Faktoren in der Produktion. „Politik kann viel anstoßen und so auch Kommunen unterstützen Glasfaserkabel-Leitungen auszubauen, doch wir brauchen auch die Aktiven und diejenigen, die anstiften in der digitalen Welt aktiv zu werden“, so der Minister. Die Digitalisierung mache das Leben auch im Alltag leichter, gerade auch Ältere profitieren enorm. Das niedrigschwellige Angebot der „Mausklick-Gemeinschaft Wolfschlugen e.V.“ erleichtere den Zugang für Ältere und helfe Ängste abzubauen. Damit leisteten sie einen wichtigen Beitrag für eine starke Gesellschaft, betonte Nils Schmid.

Goetz Weinmann, Sohn des verstorbenen Landtagsabgeordneten Werner Weinmann, zu dessen Ehren die Stiftung 2003 gegründet wurde, bedankte sich schließlich in seinem Schlusswort u.a. bei Paul Jacot von der Musikschule Wolfschlugen mit seinem Blechbläserquartett, das der Feierstunde einen schönen musikalischen Rahmen gaben.

Den Bericht der Nürtinger Zeitung zur Presiverleihung finden Sie hier.